Willkommen
Allgemeines
Unsere Kooikerhondje
Nachzuchterfolge
Sporthondje
Hundherum gesund
Unvergessen
Wichtige Hinweise zur Gesundheit des Hundes
und des Menschen im Sportgeschehen!
Aufwärmtraining
Für Fußballer, Tennisspieler, Leichtathleten ist es selbstverständlich: Kein Leistungssportler würde ohne Aufwärmtraining auf den Platz gehen, sei es auf einem Turnier oder im Training. Doch bei unseren Hunden nehmen wir es leider oft nicht so genau mit dem Aufwärmen. Sollten wir aber!
Denn ein richtiges Aufwärmtraining bereitet Muskeln und Gelenke auf die anstehende Belastung vor und reduziert somit das Verletzungsriskio und die Gefahr langfristiger Verschleißerscheinungen.
Ein ideales Aufwärmtraining sieht wie folgt aus:
1. Phase: Durchlockern des Hundes (10 bis 15 Min.)
Hierbei gehen wir mit dem Hund in lockerem Tempo an der Leine. Zunächst im Schritt, dann im Trab. Alternativ kann man mit dem Hund auch vor dem Training 10 bis 15 Minuten an der Leine spazieren gehen, dies hat zugleich den Vorteil, dass der Hund noch vor dem Training sein Geschäft verrichten kann.
2. Phase: Dehnungsübungen (mind. 5 Min.)
Dehnungsübungen lassen sich am einfachsten realisieren, wenn der Hund schon einige Kunststücke aus dem DogDance beherrscht. Beim Dehnen sollte man unbedingt darauf achten, dass der Hund die Übungen langsam ausführt.
Sinnvolle Übungen sind z.B:
- "Verbeugen" bzw. "Streck dich"
- "Kriechen" (dehnt Muskulatur der Hinterbeine)
- "Pfote geben" oder "Gimme five"
- "Männchen machen" (auch mit Vorderpfoten abstützen)
- Rückwärtsgehen
- "Twisten" (Kreisbewegungen um die eigene Achse)
- Slalom durch die Beine des Menschen
Zwischen den Übungen sollte man den Hund immer wieder durchlockern, indem man eine kurze Strecke trabt oder ein kurzes Zerrspiel macht. Die genannten Dehnungsübungen kann man auch unmittelbar vor dem Start durchführen, um den Hund warm zu halten.
3. Phase: Kleine Sprünge und Galoppstrecken (mind. 5 Min.)
Zu Beginn des Trainings sollte man dann nicht gleich mit hohen Sprüngen loslegen. Erstmal die Stangen eine Runde niedrig legen. Kurze Galoppstrecken mit dem Hund laufen und ihn langsam einspringen lassen.
4. Warm halten in der kalten Jahreszeit
Für die meisten Hundebesitzer mag es sicher dumm aussehen, wenn die beim Agility "geparkten" Hunde eine Thermodecke tragen. Aber das hat gerade in der kalten Jahreszeit seinen tieferen Sinn. Entstehen doch zwischen den einzelnen Trainingssequenzen immer wieder mehr oder weniger lange Pausen, in denen der Hund wieder auskühlen würde und man müsste mit seinem Aufwärmtraining wieder von neuem beginnen, bevor der nächste Start ansteht. Wie oben bereits erwähnt, hält sich jeder Sportler in seinen Pausen auch immer warm um seine Muskeln und Bänder vor etwaigen Verletzungen zu schützen. Gleiches gilt selbstverständlich auch für unseren Sportpartner Hund. Nur wenn der Hund warm gehalten wird, kann er auch vernünftig und vor allem gesund gearbeitet werden!
Cool down nach dem Training:
Nach dem Training empfiehlt sich dann ein so genannter "Cool Down", wie wir ihn auch vom Sport kennen. Nicht direkt den Hund ins Auto packen, sondern wenn möglich lieber noch mit den Artgenossen spielen lassen. Anschließend noch ein kurzer Spaziergang; soviel Zeit MUSS sein!
Nehmt euch diese paar Minuten vor jedem sportlichen Training - nicht nur die Agi’s, sondern auch Frisbeewerfer, Ballspieler usw. - im Sinne eurer Hunde und ihrer Gesundheit!!!
Belastung des Hundes beim Agility
Jeder verantwortungsvolle Hundesportler sollte ganz bewusst darauf achten, dass sein Vierbeiner physisch (und natürlich auch psychisch) nicht überbelastet wird. Dies gilt im Besonderen bei Welpen und Junghunden, sowie bei Vierbeinern ab etwa einem Alter von sieben Jahren. Beim älteren Hund ist auf jeden Fall ein sensibler Umgang mit seiner Gesundheit anzuraten. Viele begeisterte Hundesportler merken oft gar nicht, dass ihr Vierbeiner sich nicht mehr ganz so elastisch abfedern kann, wenn er ein Sprunghindernis bewältigt, wie noch vor einiger Zeit.
Gerade in der Standardklasse (Sprunghöhe zwischen 55 - 65 cm) sind sich die HF oft nicht bewusst, welche Belastungen an Sehnen, Bändern, Gelenken und Muskulatur ihres Vierbeiners entstehen, wenn er auch nur einen Parcourslauf absolviert. Wie gedankenlos einige Sportler, die einen älteren Agilityhund führen, manchmal mit dieser Problematik umgehen, erkennt man z. B. an folgendem Kommentar: "Er ist doch noch topfit und hatte noch nie Gelenkprobleme."
Ein verantwortungsbewusster HF, der in erster Linie das Wohl seines Hundes im Auge hat, würde sich allerdings fragen, wie lange dieser Zustand noch so bleibt?! Selbstverständlich kommen Gelenkschäden auch bei normal belasteten Familienhunden vor. Allerdings sollte der Agility-Sportler wissen, dass das diesbezügliche Risiko im Hundesport ungleich größer ist, und bei einem älteren Hund durch die Abnahme der Knochenelastizität mit der Zeit immer mehr zunimmt.
Sollte man nach Kenntnis dieser Fakten seinen fast unmerklich in die Jahre gekommenen Vierbeiner trotzdem so lange Standardhöhe springen lassen, bis er die erste Lahmheit zeigt? Jeder gewissenhafte Hundebesitzer wird diese Frage mit einem klaren "Nein" beantworten. Nicht umsonst wurde die Seniorenklasse und neuerdings auch die Mini-Klasse (Sprunghöhe 25-35 cm) eingerichtet.
Junghunde, egal welche Widerristhöhe sie mal bekommen, sollten grundsätzlich im Training die Mini-Sprunghöhe bevorzugen. Man kann sie immer noch an die jeweilige Prüfungs-Sprunghöhe gewöhnen, wenn sie vom Körperbau her ausgewachsen sind. Es gibt auch viele HF, die keine Prüfungsturniere laufen möchten. Denen wäre grundsätzlich zu raten, ein Agility-Training immer "nur" in Mini-Sprunghöhe zu absolvieren.
Ein weiterer Vorteil in der Seniorenklasse ist es, dass nicht mehr Schnelligkeit, sondern hauptsächlich ein fehlerfreier Lauf gefragt ist. Dieses Kriterium vermindert zusätzlich die Belastung und kommt dem eigentlichen Sinn des Agilitysports am nächsten. Lässt man seinen älteren Hund trotzdem weiterhin in der Standardklasse starten, so sollte man sich ernsthaft fragen, ob nicht unangebrachter Ehrgeiz der wahre Grund dafür ist. Oder will man es einfach nicht wahrhaben, dass der über alles geliebte Partner Hund älter wird?
Vielleicht möchte man aber auch nur durch die Teilnahme an einem Prüfungsturnier und dem damit verbundenen permanenten Training mit maximaler Sprunghöhe sich und anderen beweisen, zu welchen Leistungen man gemeinsam mit seinem älteren Hund noch fähig ist. Egal, was den HF letztendlich dazu veranlasst, seinem in die Jahre gekommenen Vierbeiner Standardhöhe zuzumuten, fest steht, er tut ihm keinen Gefallen damit.
Ob Prüfungslauf oder Seniorenklasse - für den Hund stellen die unterschiedlichen Kategorien bezüglich der Auslastung im körperlichen und seelischen Bereich keinen Unterschied dar. Der Schwierigkeitsgrad des Parcours entspricht in der Seniorenklasse etwa der A2-Kategorie. Bei einem einzelnen Sprung in Standardhöhe kann man natürlich nicht von einer großen Gelenkbelastung ausgehen. Allerdings sieht das während einer Übungsstunde, die üblicherweise einen kompletten Parcourslauf und ein Sequenztraining enthält, ganz anders aus. Die Belastung potenziert sich um ein Vielfaches, wobei der Slalom und die A-Wand dabei die größte und oft unterschätzteste Belastung darstellen.
Wie oben bereits erwähnt, gilt das alles auch für Junghunde!! Ich schließe die Welpen hier ganz bewusst aus, da sich diese maximal beim Tunnel, Sacktunnel oder auch mal dem niedrig gestellten Steg oder liegenden Hürdenstangen versuchen dürfen. Alles andere wird mit minimal 11-12 Monaten angefangen zu trainieren.